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84. Die Farm am Ende des Mondes

Damit ihr Besuch sich auch lohnte, beschlossen die Kinder, am Sonntagmorgen sehr zeitig aufzubrechen. Die Zabona-Farm, wo Sergejs Lehrgang stattfand, lag in dem sehr einsam gelegenen Wega-Tal, das die Kinder nicht kannten.
Selbstverständlich durfte der graue Wolf Pax sie begleiten. Ihr Ziel war ja eine Farm. Dort gab es sicherlich außer Feldern und Vieh auch Wiesen und Fischteiche. Gernau das Richtige für einen Wolf, der lange Zeit in den Ruinen von Padena gelebt hatte.
Für einen Tagesausflug war das Wetter gut: wenig Sonne, aber kein Dauerregen.
Die Straßenkarte, die Lukas ihnen mitgegeben hatte, erwies sich als hilfreich. Albert fuhr den Luftkissenbob, während Aleks hinter ihm saß und anhand der Karte den Weg wies. Die beiden Mädchen unterstützen ihn, indem sie ihn auf mögliche Irrtümer aufmerksam machten.
Als sie nach einer Stunde Fahrt in einen dichten Fichtenwald einbogen, riefen alle Ah und Oh, weil ihnen diese ungewohnte Strecke recht abenteuerlich vorkam. Schnurgerade zog sich die schmale Straße durch das Waldgebiet und schien einfach kein Ende nehmen zu wollen. Nach etwa einer halben Stunde verließen sie den Wald und erreichten ausgedehnte Maisfelder, in denen unablässig der Wind raschelte. Auch diese Felder wollten kein Ende nehmen.
"Wo ist nur diese seltsame Farm?" rief Lena ungeduldig. "Ohne Lukibo wäre man hier volkommen aufgeschmissen."
"Sieht hier aus wie am Ende des Mondes", meinte Feli mit gekrauster Stirn. Sie streichelte den Kopf des grauen Wolfes. "Was meinst du, Pax? Kann man hier aussteigen?"
"Besser nicht. Hab mal gelesen, in solchen Wäldern werden Luchse angesiedel", warnte Albert sie.
"Fahr mal langsamer. Da kommt ein Schild!"
"Füttern der Raubtiere verboten", entzifferte Lena.
"Du liebe Zeit, das klingt ja nicht gerade einladend."
Mit gemischten Gefühlen betrachteten die Kinder die ländliche Umgebung, die wohl nicht so harmlos war, wie sie aussah.
Plötzlich preschte eine Herde stämmiger Wildpferde aus einem Maisfeld und kreuzte ihre Fahrbahn. Geistesgegenwärtig stoppte Albert den Lukibo. Die Kinder rissen vor Erstaunen die Augen weit auf. Was für herrliche silbergraue Pferde! Und so ungestüm!
"Da wird sich Sergej aber freuen!" rief Feli und klatschte übermütig in die Hände.

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