Home Die Sternenschule

86. Sergej geht es schlecht

Besorgt gingen die Freunde durch den stillen Korridor der Krankenstation. "Hier ist es!" Lena hatte die Nummer 14 zuerst entdeckt. Vorsichtig öffnete Aleks die schwere Tür. In diesem Augenblick eilte eine Krankenschwester, die von einem Therapiehund begleitet wurde, auf sie zu.
"Wir wollen meinen Bruder besuchen. Sergej Dimitrov", sagte Aleks nervös. Erleichtert stellte er fest, Pax war dem fremden Stationshund freundlich gesonnen. Die beide Hunde begrüßten sich schwanzwedelnd.
"In Ordnung. Besuch wird ihm guttun." Lächelnd betrachtete die Krankenschwester die Besucherschar. Dass ein Roboterjunge dabei war, bemerkte sie nicht. "Gehört der Hund dem kranken Jungen?" fragte sie Aleks. "Ja." Das war nicht einmal gelogen. "Dann dürft ihr alle hinein", erlaubte sie ihnen.
Aufgeregt betraten die Kinder und der Roboterjunge nach Pax das schmale Krankenzimmer, in dem zwei Betten standen, aber nur eines belegt war.
"Hallo, Sergej!" riefen sie fröhlich. "Hallo!" Sergej richtete sich mühsam in seinem Krankenbett auf. Die Mädchen erstarrten. Wie sah nur Sergej aus! Aus einem bleichen Gesicht blickten sie tiefliegende Augen an. Er schien Mühe zu haben, sie zu erkennen. Erst als der graue Wolf auf ihn losstürzte und überwältigt vor Freude die zitternden Hände des Jungen leckte, ging ein Ruck durch Sergej. Unsicher setzte er sich auf die Bettkante. Sein Bruder ging mit zögernden Schritten auf ihn zu. "Wie geht's?"
"Nicht so gut." Sergej drückte sein Gesicht in das Fell des Wolfes.
"Du machst vielleicht Sachen." Um ihn auf andere Gedanken zu bringen, fragte Feli: "Hast du die Wildpferde gesehen?" "Auf der Hinfahrt." "Bist du die ganze Zeit krank gewesen?"
"Ja. Der Arzt meint, noch drei Tage und dann kann ich am Lehrgang teilnehmen." Sergej streichelte den Kopf des Wolfes. "Guter, alter Pax."
"Wie schön, dass es dir bald wieder besser geht", meinte Lena, um ihn ein wenig aufzuheitern.
Albert, der die ganze Zeit nichts gesagt hatte, bemerkte plötzlich: "Da hat Lukas zwei Klappen mit einer Fliege geschlagen."
Seine Freunde brachen in Lachen aus. "Zwei Fliegen mit einer Klappe", berichtigte Feli ihn schnell.
Jetzt, da sie gemeinsam gelacht hatten, war ihnen allen wieder viel leichter ums Herz.

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