Jimmy

Meine Laune ist echt gut, weil ich mit Lilofee übers Handy quatsche, und so merke ich nicht, dass meine Mutter am Rande eines Nervenzusammenbruchs steht.
"Jimmy!" Tragisch blickt sie mich über den Rand ihrer korallenroten Lesebrille an. "Was ist nur los mit dir? Dein Zimmer sieht wie eine Müllkippe aus, Biomüll schmeißt du in die gelbe Tonne, als ich gestern ins Einkaufscenter fuhr, warst du nicht da, dein Vater beschwert sich, du hast seinen Tennisschläger genommen, ohne zu fragen, das Geigespielen lässt du einfach ausfallen und die ganze Zeit steckst du mit deinem Vetter Marco zusammen. Sein Einfluss auf dich ist nicht der beste."
"Ja", sage ich lahm zu ihren Vorwürfen.
"Ist das alles, was dir dazu einfällt?" Die Stimme meiner Mutter erreicht eine ungewohnte Höhe.
So sehr ich mich bemühe, ich kann keine echte Reue empfinden.
"Was glaubst du denn, wer du bist!" Wütend stampft meine Mutter mit dem Fuß auf. "Uns verdankst du alles. Hast du das vergessen?"
Jetzt ist es besser, den Rückzug anzutreten.
"Vielleicht bin ich falsch programmiert! Ach, lass mich in Ruhe!" Schnell verlasse ich das Wohnzimmer und knalle die Tür zu.

Jimmy Jackpot