Home Die Sternenschule

110. Wendy lädt ein

"Du, Lukas, leihst du uns am Sonntag deinen Lukibo?" fragte Feli in einem günstigen Augenblick den Friedhofsgärtner.
"Was habt ihr denn vor?" erkundigte sich Lukas bei den Kindern.
"Wendy hat uns eingeladen. Sie gibt eine Party für Albert", erzählte Lena rasch.
"Unsere Patenkinder dürfen auch kommen", berichtete Feli begeistert. "Und Pax."
"Nun, da kann ich ja wohl nicht Nein sagen." Lukas zwinkerte den beiden Mädchen zu.
Nachmittags sollte die Party starten. Für die Kinder der drei Kinderheime wurde der übliche Fahrdienst eingerichtet. Albert steuerte das rote Luftkissenmobil, in dem Feli, Lena, Sergej und Aleks mit Pax saßen. Bald bogen sie in die Magnolienstraße von Chip-City ein. Das geräumige Mobil der acht Heimkinder parkte bereits vor der Nummer 15.
Soeben stiegen die kleinen Kinder aus. Dietlinde lief auf Feli zu. Vor Aufregung hatte ihr Patenkind rote Backen. Auch Maike kam angestürmt. Vergnügt nahm Lena das Mädchen hoch. Alain rannte schnell zu Aleks hin und streichelte den zahmen grauen Wolf Pax. "Nun bin ich aber gespannt, was für eine Party sich Wendy ausgedacht hat!" meinte Sergej.
Da öffnete Wendy die Haustür und bat ihre zahlreichen Gäste hinein. In einem bunt dekorierten Zimmer stand ein gedeckter Tisch. Der Ehrenplatz rechts neben Wendy war für Albert reserviert.
Es gab Kuchen, Limonade, Kakao, Speiseeis, Pizzabrötchen und warme Würstchen. Die Kinder der Sportgruppe Sternchen jubelten. Pax erhielt einen dicken Kauknochen.
Nachdem alle gegessen hatten, sagte Wendy zu ihren Gästen: "Und nun kommt die Hauptsache." Sie klatschte vergnügt in die Hände. Die Tür ging auf und ein Clown purzelte herein. Er trug eine rotschwarz gestreifte Hose und eine graue Jacke mit einem gelben Kragen. Ein kleiner schwarzer Hut saß schief auf der feuerroten Perücke. Die rote Pappnase entlockte den Kindern ein Kichern. Und das Schönste war, er trug ein Paar riesengroße schwarze Schuhe und an den Händen auch ein paar Schuhe, diesmal braune.
"Applaus für Pepe!" rief Wendy ausgelassen. Lena stieß Feli in die Seite. "Du, das ist ein Roboter!"
Wendy hob die Hand. "Darf ich euch vorstellen. Clown Pepe. Pepe geht ins Krankenhaus zu den kranken Kindern. Er macht Spaß für sie, damit sie lachen können, denn Lachen ist die beste Medizin."
Sergej, der sich halb erhoben hatte, rief: "Bravo Pepe!"
Jetzt watschelte Clown Pepe auf die Kinder zu, und weil er über die eigenen Füße fiel, machte er einen Handstand und ging doch tatsächlich auf den Händen, wobei die brauen Schuhe sehr hilfreich waren.
Noch nie hatte Feli ihr Patenkind Dietlinde so herzlich lachen gehört. Die Späße des Clowns gefielen besonders den jüngeren Kindern. Stolz schaute Wendy zu, wie Pepe sein abwechslungsreiches Programm vorführte.
Als der Clown auf einer winzigen Ziehharmonika spielte, sprang Sergej spontan hinzu und begleitete ihn auf einem Kamm, um den er ein Stück Serviette gewickelt hatte.
Der Roboterjunge Albert saß unbeweglich auf seinem Stuhl und beobachtete Pepe, der soeben mit sechs Bällen jonglierte. Ein Ball fiel auf den Boden. Ruhig stand Albert auf, griff nach dem Ball und warf ihn im richtigen Augenblick Pepe zu, der ihn geschickt auffing und dann weiter jonglierte.
"Alberts Arm ist wieder ganz in Ordnung", stellte Wendy erfreut fest.
"Gehört Pepe dir?" wollte Feli von ihr wissen. "Ja. Er ist eine KI wie Albert", berichtete Wendy den Kindern.
Der Roboterjunge setzte sich an seinen Platz zurück. "Gut, dass du Pepe geholfen hast", lobte Feli ihn. Worauf Albert erwiderte: "Ich bin sicher, in solch einer Situation hätte er mir auch geholfen."
Er wurde von Wendy unterbrochen. "Übrigens, Pepe ist ein als Clown verkleidetes Robotermädchen. Sie heißt Inga."

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