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41. Alwine und Lukas laden ein

"Weißt du was?" sagte Feli zu Lena, als die beiden Mädchen in der großen Pause ihren Apfel aßen. "Heute Nachmittag müssen wir gar nicht mit dem Lukibo losfahren, und da fehlt mir direkt etwas." "Mir geht es genauso", stimmte Lena ihr zu. "Ein Nachmittag ohne Aleks ist schrecklich langweilig. Hat er dir heute nacht eine Nachricht geschrieben?"
Feli nickte. "Er muss sich um seinen Bruder kümmern. Sergej geht es schlecht. Er hat Schüttelfrost und redet wirres Zeug."
"Eigentlich ist Sergej sehr nett, wenn er nicht gerade durchdreht."
"Äußerlich ähneln sich die beiden sehr, aber ihr Charakter ist unterschiedlich", meinte Feli nachdenklich. "Aleks ist ernst, klug und ehrgeizig. Sergej ist leichtsinnig, er lernt nicht gerne und kann ziemlich wütend werden."
In der folgenden Nacht schrieb Aleks, sein Vater sei endlich zurückgekehrt, Sergej gehe es jetzt besser und er hoffe, sich bald wieder mit ihnen trefffen zu können. Inzwischen hatten Lukas und seine Frau Alwine die Kinder und den Roboterjngen für den nächsten Tag nachmittags zu sich eingeladen. So schrieb Feli an Aleks zurück, er und Sergej seien ebenfalls eingeladen, Albert würde sie beide um halb 4 Uhr mit dem Lukibo abholen und zur Friedhofsgärtnerei fahren.
Am Mittwochnachmittag warteten Feli und Lena vor dem Scheunentor auf die zwei Brüder. Pünktlich tauchte der Luftkissenbob am Ende der Straße auf. Albert parkte den Bob, die Zwillingsbrüder und ihr Wolf Pax sprangen aus dem Fahrzeug und begrüßten die Mädchen. Sergej sah blaß aus, wirkte aber gefaßt. Niedergeschlagen erzählte Aleks, ihr Vater habe einen Job als Aushilfskellner im Nachbarstaat Ritary gefunden. "Müßt ihr dann wegziehen?" rief Feli erschrocken. Der Junge nickte bedrückt.
Sie schlugen den Weg zum Blumen- und Gemüseladen ein, der an das Wohnhaus gebaut war. Die Katzen Minka und Paulchen hockten auf der Türschwelle. Pax kam auf sie zugelaufen. Ohne sich zu beeilen, verschwanden die Katzen im angrenzenden Gewächshaus.
Der Friedhofsgärtner und seine Frau begrüßten herzlich ihre Gäste. Im Wohnzimmer war für sie ein runder Tisch gedeckt. Es gab Früchtetee und frisch gebackene Windbeutel. Alwine paßte auf, dass alle bis auf den Roboterjungen tüchtig zugriffen. Pax lag unter dem Tisch und knabberte an einem Kauknochen.
"Wächst hier auch Brokoli?" fragte Sergej den Friedhofsgärtner. "Alwine hat ein Händchen für Brokoli", erwiderte Lukas freundlich. Bald wurde es gemütlich, und die Kinder erzählten dem älteren Ehepaar von ihren Erlebnissen in der Verbotenen Zone.
"Ich habe die Gärtnerei und den Laden von meinem Vater geerbt", erwähnte Lukas. Sergej, der die praktische Arbeit liebte, hörte aufmerksam zu. "Mein Sohn hat Psychologie studiert und lebt auf der Erde. Die Gärtnerei interessiert ihn nicht. Nun suche ich einen Nachfolger." Lukas blickte Sergej an. "Hast du schon mal einen Spaten in der Hand gehabt?"
"Ich bin mit einem Spaten auf die Welt gekommen," antwortete der Junge gewitzt. Lukas lachte zufrieden. "Diese Antwort wollte ich hören."

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