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7. Der Schulfriedhof

"Gleich nach dem Abendessen gehen wir los und suchen nach dem Grab mit der Nummer 408", sagte Feli entschlossen. "Das machen wir", stimmte Lena ihr zu. "Ich kann es kaum erwarten! Sag mal, um 8 Uhr wird die Schule abgeschlossen. Kommen wir rechtzeitig zurück?" Feli runzelte die Stirn. "Für alle Fälle lassen wir das Fenster in unserem Zimmer offen." Sie stürzten zu dem Schiebefenster, öffneten es einen Spalt und knoteten ein starkes Seil, das sonst das Spielfeld beim Federballturnier aufteilte, um den Pfosten eines der Betten. Das Ende des Seiles ließen sie nach draußen in den Garten fallen, wo es zwischen den Zweigen eines Nußbaumes verschwand. Nun war ihre Rückkehr gesichert.
In der einen Hand den Plan, in der anderen Hand ihr Handy, das zu einer Taschenlampe umfunktioniert werden konnte, stürmte Feli wenig später aus dem Schulgebäude. Lena war ihr dicht auf den Fersen. Sie mußten sich beeilen, wollten sie noch vor Beginn der Dämmerung Selinas Geschenk finden. Bald schon standen sie vor dem Haupteingang des Schulfriedhofs. Zögernd öffnete Feli das schwere schmiedeeiserne Tor. Es quietschte kein bißchen in den Angeln. Jemand hatte es gut geölt. Die beiden Mädchen betraten das stille Friedhofsgelände, das verlassen vor ihnen lag und in der zunehmenden Abenddämmerung violette Farben annahm. Die breite Baumallee verlor sich im Schatten dicht stehender Ahornbäume. Als unerwartet eine Schar Tauben hinter der Friedhofskapelle aufflog, blieben die beiden Freundinnen erschrocken stehen.

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