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95. Das 3-Minuten-Kurzgespräch

"Du, Feli, haben deine Eltern so viel Geld, dass sie Alberts Reparaturkosten bezahlen können?" fragte Lena äußerst besorgt ihre Freundin.
Feli wiegte den Kopf. "Ich weiß es nicht", meinte sie verunsichert. "Wir haben zu Hause keine Roboter. Sehr teuer ist immer die Reparatur des Luftmobils. Mein Vater macht dann jedesmal ein großes Theater."
"Wie bei uns", stimmte Lena ihr zu. "Ist das Luftmobil kaputt, wird ewig herumdiskutiert und überlegt, ob das alte zur Reparatur soll oder ein neues gekauft wird." "Albert würde ich nie hergeben!" rief Feli überzeugt. "Er ist so etwas wie ein Bruder für mich. Mehr noch! Wie ein treuer Freund."
"Für mich auch", stimmte Feli ihr zu. "Hoffentlich reicht das Geld. Es wäre jammerschade, ihn zu verlieren."
"Niemals!" Durch Feli ging ein Ruck. "Eher würde ich für alle Zeiten auf mein Taschengeld verzichten."
Das Gespräch mit ihren Eltern - wie immer eine 3-Minuten-Kurzverbindung zur Erde - sollte um 18 Uhr stattfinden. Aufgeregt saßen Feli und Lena viel zu früh vor dem wandgroßen Fernseher und warteten auf den Rückruf.
Als es dann soweit war, erschien in Sekundenschnelle das Bild ihrer Eltern auf dem Bildschirm. Erleichtert stellte Feli fest, ihre Mutter trug nicht mehr Trauer. In dem gelben Oberteil sah Frau Felten zwar jünger, aber immer noch traurig aus. Der Vater, wie gewohnt in seinem dunkelblauen Jackett, fragte seine Tochter: "Nun, Felicitas, wie sind zur Zeit deine Schulnoten?"
Mit gutem Gewissen konnte Feli antworten: "Gut. In Mathe habe ich sogar eine glatte Drei geschafft." Seitdem sie Aleks kannte, der so fleißig für die Schule lernte, hatten sich ihre Leistungen deutlich verbessert.
"Das höre ich gerne", sagte Herr Felten zufrieden. Auch ihre Mutter freute sich. Feli fühlte sich gleich viel besser. Dies war eine günstige Ausgangslage für ihre so wichtige Frage an die Eltern.
Mit wenigen Worten schilderte sie ihnen den Grund ihres Anrufs. Daraufhin sahen sich die Eltern fragend an. Feli hielt den Atem an. Wie würden sie entscheiden?
Da sagte der Vater: "Das ist gar kein Problem. Selina hat Albert bei der Walpurgia versichert. Der Vertrag läuft noch und wird jährlich erneuert. Du kannst Albert reparieren lassen. Noch heute maile ich dir eine Schadensmeldung zu. Sei so gut und schicke das ausgefüllte Formular gleich an mich zurück, damit ich es bei der Versicherung einreichen kann."
Feli lachte erfreut über diese gute Nachricht. "Hurra!" Übermütig kniff sie ihre Freundin Lena in den Arm.

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