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56. Des Rätsels Lösung

"Du liebe Zeit! Was macht ihr denn hier?" Feli und Lena näherten sich der armseligen Kinderschar, die sie stumm anstarrte . Die Mädchen erhielten keine Antwort.
Nun sagte Aleks zu den Kindern: "Schaut! Die Hunde sind angekettet. Ihr braucht keine Angst mehr zu haben." Auch er erhielt keine Antwort.
Da sagte Sergej zu den Kindern: "Was ist? Habt ihr Hunger?" Er öffnete seinen prall gefüllten Rucksack.
"Ja!" schrien alle neun Kinder und stürzten auf den Jungen zu. Lachend zog Sergej ein großes Stück Speck und ein Riesenpaket Brotscheiben hervor. Rasch verteilte er das Brot an die Kinder. Mit dem Taschenmesser schnitt er dicke Speckscheiben ab. Im Nu hatten die Kinder, die völlig ausgehungert waren, alles bis auf die letzten Krümel verschlungen.
Jetzt befanden sich nur noch Kartoffeln und das gesammelte Holz in Sergejs Rucksack. "Wir machen ein Feuer, dann rösten wir die Kartoffeln. Helft ihr mir?"
"Ja!" Das älteste und größte der Kinder, ein magerer Junge mit verkniffenem Gesicht, schichtete geschickt das Holz auf. Sergej suchte nach den Streichhölzern und zündete den Holzstoß an. Bald loderte eine kleine Flamme, die schnell größer wurde.
Aleks, der die Wunde des grauen Wolfes notdürftig versorgt hatte, sagte zu dem Roboterjungen: "Es ist nur eine Schramme. Die verheilt wieder."
"Oh, ein Roboter!" Ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren stieß kichernd das neben ihm sitzende Kind an. "Beißt der?"
"Nein. Warum sollte er? Er ist doch kein Hund."
Alle setzten sich rund um das Feuer, das eine wohltuende Wärme verbreitete. Sergej schnitzte Holzspieße, steckte die Kartoffeln darauf und briet sie über den Flammen. Mit großem Appetit verspeisten die Kinder alle Kartoffeln samt Schale.
Kaum öffnete Lena die Picknikbox, rückten die Kinder zu ihr hin. "Mal sehen, was wir haben."
Neun Augenpaare beobachteten, als Schinkenbrote, Äpfel, Kekse und Schokolade ausgepackt wurden.
"Ich habe gar keinen Hunger" versicherte Feli. Lena stimmte ihr zu, und die beiden Jungen meinten, sie seien satt.
"Diese zwei Schinkenbrote geben wir den Schäferhunden", erklärte Feli. Die beiden Wachhunde schnappten gierig nach dem unerwarteten Leckerbissen.
"Hier Pax! Du kriegst wie immer deinen Hundekuchen!" Freudig kam der graue Wolf angerannt.
Der ältere Junge, der zu Sergej Vertrauen gefaßt hatte, rückte näher.
"Wie heißt du?" Sergej bemerkte eine gezackte Narbe auf dem Handrücken des etwa neunjährigen Jungen. "Duro."
"Also Duro, sag' mir, wo kommt ihr her? Was macht ihr hier?"
"Das ist so. Unsere Eltern sind sehr arm. Ja und da haben sie uns verkauft", erzählte Duro.
"Verkauft?" Selbst der Roboterjunge zeigte sich empört. "Und wo wohnen eure Eltern?"
"In der Verbotenen Zone."

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