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70. Patenkinder

Feli und Lena waren sich einig. Heute wollten sie auf das Mittagessen verzichten und sich statt dessen um die Kinder in der alten Scheune kümmern. Sie sagten Albert Bescheid, der sich ihnen anschloss. Auf dem Schulhof trafen sie Aleks. Er hatte in der Bibliothek ein vorbestelltes elektonisches Lehrbuch abgeholt. Wie gewohnt wartete der graue Wolf Pax vor einem Nebenausgang des Schulgeländes auf den Jungen.
"Dass Pax dich jedesmal abholt, finde ich einfach lieb", meinte Feli, die nicht vergessen hatte, einen Hundekuchen für Pax einzustecken. Der graue Wolf begrüße zuerst den Jungen, dann sprang er vor Freude winselnd an den zwei Mädchen und Albert hoch. Der Roboterjunge streichelte freundlich den Kopf des treuen Tieres.
"Schade, dass ich kein Patenkind nehmen darf", bedauerte Albert zutiefst. "Weißt du was? Wir teilen uns Dietlinde", tröstete Feli ihn. Lena lachte. "Das wäre lustig! Mein Patenonkel ist ein Roboter."
"Warum nicht?" meinte Albert schlicht. "Auch Roboter haben ein Herz für Kinder."
"Vielleicht sogar mehr als mancher Mensch", stimmte Feli ihm zu.
"Pax ist auch ein Kinderfreund", gab Aleks zu bedenken. "Wie gerne er immer mit uns zusammen ist."
"Vor allem, wenn Feli einen Leckerbissen für ihn in der Tasche hat", scherzte Lena.
"Erzählt mir alles über die Konferenz", bat der Roboterjunge seine Freunde, als sie gemeinsam den Weg zur Friedhofsgärtnerei einschlugen.
Kaum hatten sie ihr Ziel erreicht, rannten die Mädchen in die alte Scheune, um nach den Kindern zu sehen. Mit Verwunderung stellten sie fest, Ludmilla hatte inzwischen Erstaunliches geleistet. Die Kinder waren gewaschen und gekämmt, trugen nicht mehr ihre zerschlissenen Umhänge und schmutzigen Kleidungsstücke, sondern abgetragene, doch saubere Hemden und Hosen, die einst Aleks und Sergej gehört hatten und deshalb viel zu groß für die acht Kinder waren.
Feli nahm Dietlinde bei den Händen und tanzte mit ihr mehmals im Kreis herum. "Wie hübsch du jetzt aussiehst! Und was sehe ich da? Minimax hat auch neue Kleidung."
"Ja!" Stolz zeigte Dietlinde den zwei älteren Mädchen ihre Holzpuppe, die sie mit den Buntstiften des Schuldirektors neu bemalt hatte.
"Wo ist Duro?" Feli fragte sich, ob der schwierige Junge in ordentlicher Kleidung einen besseren Eindruck machte.
"Wie vom Mondboden verschluckt", klagte Ludmilla. "Auch Sergel ist fort. Lukas hat ihm für heute Nachmittag frei gegeben. Ich brauchte dringend seine Hilfe beim Wasserholen. Nachher kommen die Heimleiter und da sollen die Kindern doch ordentlich aussehen. Aber er ist, ohne ein Wort zu sagen, einfach weggegangen."

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